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Mosel 2009

17.05.2009

Auf in den Westen von Deutschland! Auf uns wartet eine knappe Woche Urlaub bei Wein und Entspannung an der Mosel.
Die Anfahrt war lang, 600 km und fast nur auf der Autobahn. Das Mittagessen in Mellingen auf der Burg hat uns am Ende auch sehr lange aufgehalten, denn wir haben über eine Stunde auf das Essen gewartet. War nicht so besonders, aber am Ende hat das Bombenwetter uns unsere gute Laune nicht verderben können. Gegen 18 Uhr sind wir heute dann endlich in Enkirch, einem 2000 Jahre alten Örtchen, eingetroffen und nach einigem Herumfragen fanden wir dann auch unsere Ferienwohnung. Klein, aber ok. Nur der Kinderspielplatz hielt nicht das, was
versprochen war. Es gibt zwar Schaukel, Wippe, und Sandkasten, nur in diesem möchte wohl kein Elternpaar sein Kind absetzen. Sieht eher nach einem schon seit Jahren ausgedienten Sandkasten aus.
Abends sind wir im "Nonnenhof", einer netten kleinen Winzerstube an der Dorfkirche mit schmackhaften Speisen, einer sehr freundlichen Bedienung und leckerem Wein gewesen. Hier liegen die Flaschenpreise vom hauseigenen Wein im einstelligen Bereich. Muss ich noch mehr sagen? Riesling trocken, ganz feine Sache! ;-)
Amalie hat noch kurz Terror vor dem Einschlafen gemacht, aber - neue Umgebung und völlig übermüdet - es sei ihr verziehen. :-) So kam sie wenigstens mal zu einer gemeinsamen Nacht mit Mama und Papa im Bettchen. :-)

18.05.2009

Unser Plan für den heutigen Tag? Wir wollten uns mal zu Fuß auf den Weg machen und die neulich erst gebraucht erstandene Rückentrage ausprobieren. Amalie wurde also in das Ding geschnallt, am Anfang war ihr das nicht ganz einerlei, aber sie hatte sich schnell mit der neuen Situation abgefunden. Und ab ging es. Sind runter an die Mosel und einige Meter hin und her gelaufen. Schöne Landschaft und die Talhänge voller Wein, wo das Auge hinschaut. Zum Teil derart steil, dass ich da ehrlich gesagt nicht arbeiten möchte, das sieht äußerst gefährlich aus! Haben uns dann zum Mittag in einer netten Location eingefunden und es uns schmecken lassen. Amalie ist ja mittlerer Weile absolut "kneipentauglich" und so gibt es keinerlei Probleme mit ihr. Sie verzaubert Angestellte und Gäste gleichermaßen. Nachmittags sind wir noch ein bisschen durch den Ort und haben es ganz langsam und gemütlich angehen lassen. Das Wetter hat uns auch heute nicht im Stich gelassen. Amalie hat sogar ein bisschen in der Rückentrage geschlafen und dabei aber leider ihren Schnuller verloren. Gar nicht gut. Zum Glück haben wir Ersatz mit. Was uns deutlich aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass wir mit Abstand, also so richtig mit großem Abstand die jüngsten Urlauber hier weit und breit sind! Es ist unglaublich, welche Altersklassen hier per Fahrrad unterwegs sind. Heute haben wir ein Pärchen gesehen, die waren mindestens um die 75. Keine Ahnung, warum die Jungen keine Lust auf Mosel haben, denn die Landschaft ist toll, die Menschen sind super und der Wein ist lecker.

19.05.2009

Heute konnten wir den Papa mal überreden, ein Stück Mosel auf dem Fahrrad zu erkunden. Sind nach dem gemütlichen Aufstehen in den Nachbarort gefahren und haben dort bei einem sehr netten Fahrradverleih zwei Räder und eins davon mit Kindersitz ausgeliehen. Schon als wir Amalie mit dem Helm anfreunden wollten, kullerten die ersten Tränen, denn das war der kleinen ganz und gar nicht geheuer.
Als wir dann unseren Zwerg dann auch noch auf dem Kindersitz festschnallen wollten, war es fast ganz vorbei. Erst eine Tüte Gummibärchen konnte den kleinen Sonnenschein ein wenig beruhigen und ein paar Minuten später saß Amalie ganz tapfer und am Ende auch ganz entspannt im Sitz, mit dem eben neu erstandenen Helm auf dem Köpfchen. Erster Stopp nach der ganzen Aufregung war natürlich einen Kneipe. Dann ging es auf dem Zweirad ohne Motor Richtung Bernkastel-Kues, immer an der Mosel entlang. Sind im Zeitlupentempo - weil völlig untrainiert - aber dennoch vorwärts gekommen und es hat auch richtig Spaß gemacht. Amalie hat nach dem Mittag ihr Köpfchen hängen lassen und ein wenig geschlafen und Mama hat sie durch die Gegend gefahren. In Bernkastel-Kues haben wir uns dann für den Rückweg per Schiff auf der Mosel entschieden und nach fast zwei Stunden waren wir dann wieder in Enkirch. Leider eine geschlagene Stunde nach Schließung des Fahrradverleihs. Bloß gut, dass wir noch in Bernkastel-Kues den Verleih anrufen und klären konnten, dass wir die Räder nach Ankunft dann einfach am Zaun abstellen und abschließen sollten. Nach einem deftigen und leckeren Abendbrot und dem obligatorischen Wein haben wir den Tag schön ausklingen lassen. Mal sehen, was die Muskelkater morgen sagen.

20.05.2009

Der Tag begann mit Scherben und ohne Muskelkater. Amalie hat die Ferienwohnung auseinandergenommen und eine Nachttischlampe zerschmissen. Bloß gut, dass es sich um eine
3-Euro-Ikea-Lampe handelt. Also halb so wild. :-)
Heute ging die Reise nach Trier, mit dem Auto. Sind die Mosel immer entlang haben einen schönen und entspannten Shoppingtag in Trier eingelegt. Papa hat den Umsatz bei Esprit steigen lassen und Amalie hat ein paar schicke Sandalen abgestaubt. Und ein bisschen Sightseeing haben wir auch gemacht, aber doch eher verhalten. :-) Nach einem leckeren Abendbrot und zwei Flaschen Wein in unserer "Stammkneipe" war auch dieser Tag wieder vorbei.

21.05.2009

Heute haben wir wieder das Kind auf den Rücken geschnallt und sind zu Fuß los in die Weinberge. Eine Strecke von am Ende fast 9 km (von Mama gefühlte 20 km) wartete auf uns. Von Enkirch aus gestartet ging es durch die Weinberge und Wald nach Starkenburg. Eigentlich wollten wir zu einem uns empfohlenen Waldfest des Ortes, haben uns dann aber doch für ein bisschen mehr Wanderung entschieden und sind nach einem leckeren Mittag weiter Richtung Ruine Grevenburg. Schöne und für Mama zum Teil sehr anstrengende Strecke aber am Ende hat der einmalige Blick ins Moseltal für alles entschädigt. Zurück sind wir von Traben-Trarbach nach Kövenig genau 4 km für 4,80 Euro mit dem Zug und mussten am Ende noch mit der Fähre für 1 Euro pro Person übersetzen und  haben den Tag wie üblich ausklingen lassen. Mal sehen, ob morgen die Knochen schmerzen.

 

22.05.2009

Heute stand noch einmal "Erkundung per Pedes" auf den Plan. Sind nach dem gemütlichen Aufstehen nach Traben-Trarbach um uns bei dem freundlichen Fahrradverleih noch einmal mit dem nötigen Equipment zu versorgen. Leider bekamen wir eine "Abfuhr", denn dort waren bereits alle Räder verliehen für den Tag. Wir haben dann einfach nach dem nächsten Verleih erkundigt und dachten nach der ersten Enttäuschung, dass wir es dann einfach dort einmal probieren, auch wenn uns wenig Hoffnung gemacht wurde. Im beschaulichen Örtchen Reil angekommen fanden wir den Verleih nicht gleich und fragten an der einzigen Tankstelle
im Ort. Zufälliger und auch witziger Weise war genau das auch der Fahrradverleih. :-)

     

Dort hatten wir doch noch Glück und nach Anbau des Kindersitzes ging es los in Richtung Zell. Beschauliche und herrliche Fahrradwege mitten durch die Weinberge prägten das Bild, auch wenn es ab und an bergauf ging und Mama wieder kurz vorm Herzinfarkt stand.
In Zell angekommen begaben wir uns zum wohlverdienten Mittag und dann ging es bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel langsam wieder Richtung Reil,
diesmal auf der anderen Moselseite. Und in Pünderich, einem Ort mit einem herrlichen alten Fachwerk-Ortskern, gab es dann noch zwei Weinschorlen für jeden, zwischendurch noch eine Kugel lecker italienisches Eis und in Reil dann nachmittags angekommen hat Mama dann Fahrrad, Amalie im Sitz und sich selbst den Berg zur Tankstelle/ Verleih kapitulierend hochgeschoben. War auch anstrengend. Papa ist schon vornweg geradelt und hat Mama dann das letzte Stückchen Rad und Kind abgenommen. :-) Am Abend hat Amalie dann in unserer Stammkneipe, im Nonnenhof, wieder die Gäste verzückt und saß unter anderem auch einfach mal auf einem Schoß einer Holländer-Mama und hat aber am Ende des Abends dann doch gezeigt, dass es ihr langsam reicht.
Ok, ok. Schnell noch eine Kiste Wein mitgenommen und ab in die Ferienwohnung. Morgen heißt es leider schon wieder Taschen packen und Abschied nehmen... :-(

23.05.2009

Wie schnell die Zeit vergeht, was? Heute stand schon wieder die Heimreise auf dem Programm. Und noch einmal  600 km lang im Auto verbringen war weder für unsere kleine Maus noch für uns eine Freude gewesen.
Unser Fazit: Die Moselgegend ist eine Reise wert. Und wenn man Wein mag, ein Muss. Wenn auch das Publikum ein "wenig" älter als wir war, haben wir mit unserem Sonnenschein die Woche genossen. Das Wetter war besser als vorausgesagt - aber wen wundert das?! Schließlich waren WIR ja auch unterwegs. ;-) Nur das Motorradherz, vor allem das der Mama, hat ein bisschen geblutet, denn da waren dort massenweise Gleichgesinnte auf ihren Maschinen unterwegs und einige Straßen sahen nach richtigem Vergnügen aus.    
Also - wenn Ihr mal an die Mosel fahrt, denkt bei einer Flasche Riesling trocken vom "Nonnenhof" an uns! :-)