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Westerburg auf dem Motorrad 2015

21.05.2015

Wenn einer eine Reise tut... warum haben wir dann eigentlich immer etwas zu erzählen??

Kurze Vorgeschichte: Idee war es, René zu seinem 40sten Geburtstag eine kleine Motorradtour nur mit mir zu schenken. Nach 8 Jahren zum ersten Mal alleine ohne Kids und dann mit dem Motorrad... So haben wir statt Geschenke etwas Geld dafür gesammelt, Oma und Kurti waren bestellt und das Hotel gebucht. Heute sollte es nun nach einem dreiviertel Jahr Planung, Vorbreitung und Vorfreude endlich los gehen. 

   

So, und jetzt zieht Euch das mal zu Gemüte:

10:30 Uhr - Abfahrt zu Hause

10:56 Uhr - Tanken in Radeburg, Renés Motorrad springt nicht mehr an

11:22 Uhr - Eintreffen bei einer Motorradwerkstatt... René musste sein Motorrad ca. 2 km schieben und das am Ende auch noch bergauf und war fix und fertig. Batterie wahrscheinlich im Eimer, Starthilfe geben lassen und ab nach Pirna in die Fachwerkstatt, vorher angerufen und alles klar gemacht inkl. Reservierung für ein Mietmotorrad, nur für den Fall... Leider kamen wir nur wenige Meter...Auf der Autobahnauffahrt musste ich wenden, denn René hatte es nicht bis dahin geschafft. Sämtliche Elektrik an der Cati versagte den Dienst. 

12:04 Uhr - Anruf beim ADAC

13:00 Uhr - Freundlicher gelber Engel kommt und stellt fest, dass er leider nichts machen kann. Er bestellt einen Abschleppwagen.

  

13:45 Uhr - Erster Anruf vom Abschleppdienst, dass es noch ca. 45 Minuten dauern wird.

14:35 Uhr - Zweiter Anruf vom Abschleppdienst, dass es noch ca. 45 Minuten dauern wird.

15:46 Uhr - René ruft beim Abschleppdienst an und fragt nach, wie lange es noch dauern wird.

16:41 Uhr - Und er kam doch noch... Das Motorrad ist festgezurrt. Auf nach Pirna in die Werkstatt.

18:36 Uhr - Wir starten in Pirna Copitz Richtung nun endlich in Richtung Harz. René auf einem 600 Euro teuren Mietmotorrad, ich auf meiner guten alten Fazer. 303 km Autobahn liegen vor uns. Lange Baustelle in Höhe Halle Trotha. Unsere Tankanzeigen verursachen leichte Panik bei uns. Tankstelle gesucht, dringend! Denn stehen bleiben würde neben Lebensgefahr für uns auch Stau für alle anderen bedeuten. Nächste Abfahrt ist unser, die nächste Tanke zeigt uns das Telefon in 5,4 km an. Nichts wie hin. Tief durchatmend wieder zurück auf der Autobahn... ich muss Euch nichts sagen... Das nächste Schild: Tankstelle in 5km... 

21:56 Uhr - Ich schmeiß meine Maschine beim Abbiegen um. Blinker kaputt, Bremshebel verbogen. Fährt aber noch. Also los, das letzte Stückchen... Es ist frostig geworden. 

22:15 Uhr - Ankunft im Hotel Westerburg, bei 5 Grad nur noch, durchgefroren und erschöpft machen wir uns nun über das vom Hotel organisierte Abendbrot und die bereits gekühlte Flasche Wein auf dem Zimmer her...
Rückblende: Während der Fahrt höre ich Musik... "Time to say goodbye", "Dreams","Fröhliche Weihnacht überall", "I'm nothing special, in fact, I'm a bit of a bore... " 

Langweilig? Wirklich???

22.05.2015

Vom gestrigen Tag noch etwas erschöpft, genossen wir heute Vormittag spontan den Galerie-Spa unseres Hotels und hatten diesen ganz für uns alleine. Wie herrlich! Ä Draum! Nachdem wir unsere Gaumen auch mittags verwöhnen konnten, ging es auf zu einem Besuch bei Renés Eltern und am frühen Abend wieder zurück zu einem leckeren Verwöhn-Abendessen. 

  

23.05.2015

Frühstück, Kosmetik, Mittag essen mit Peter, der uns zu einer gemeinsamen Motorradrunde abholte und ab ging es auf die Straße, Kurven kratzen. Da war an einem Pfingstsonnabend und bei trockenem Wetter für Biker Dauergrüßen angesagt. An der Rappodetalsperre standen Warnschilder extra für Motorradfahrer: Achtung Rüttelstreifen! Während ich noch darüber nachdachte, was denn Rrü-ütt-tell-str-reif-fen sind, war es mir auch schon klar... Lustig! :-)
Was für ein geniales Gefühl, mal nicht nur vom Auto aus den vielen Bikern nachzuschmachten, sondern endlich mal selbst wieder einer "von denen" zu sein! Ich hab‘s sowas von genossen und hoffe doch, René auch! Sah aber ganz danach aus! ;-)

 

24.05.2015

 
Unser letzter Tag startet um 9 und schon haben wir Streß. Während René um 10 zu einer tibetischen Massage darf, wohne ich einem interessanten Schloßrundgang bei, um dann selbst später auch noch eine Rückenmassage genießen zu dürfen. Am frühen Nachmittag starten wir wieder zu einer kleinen Motorradtour und erfreuen uns am Kurvenfahren bei schönsten Wetter. Am Bikertreffpunkt "Torfhaus" war die Hölle los und wir mittendrin, aber nur mal kurz. Verwöhnt werden wir am Abend erneut mit einem sehr sehr leckeren 4-Gänge-Menü und süffigem Wein. Oh oh... Das wird morgen eine Überraschung geben, wenn die Rechnung fällig wird.... :-) 
 
 
 
 

25.05.2015

Ab nach Hause. Wir nutzten noch einmal die Chance und nahmen den langen Weg über die Landstraße. Es ist schon faszinierend, dass man sich trotz Navi mehrfach verfahren kann und in Jacobsthal denkt, man ist am Ende der Welt angekommen... Ein Sackgassen-Ort. 
Was habe ich in meinen Helm gelacht, als uns das Navi an genau der Tankstelle in Radeburg vorbei führte, wo unsere Reise am Donnerstag eigentlich ganz entspannt beginnen sollte. Den Vogel schossen wir jedoch ab, als wir genau dort auch auf die Autobahn auffuhren und mit unseren zwei Motorrädern über 6 km und mindestens 30 Minuten in einem engen Baustellenstau Stop and Go fahren mussten! Unsere Abfahrt war wegen dieser blöden Baustelle gesperrt. Also mussten wir uns auch noch bis zur nächsten Abfahrt durchkämpfen. Wie bescheuert muss man eigentlich sein!?!?
Kurz nach 4 und kurz vor einem Krampf inder Kuppelhand hatten wir es dann endlich geschafft, konnten unsere zwei Süßen wieder in die Arme nehmen und Oma und Kurti erlösen, die einen tollen Job gemacht und die 5 Tage tapfer durchgehalten haben! Daaaaaaaaaanke!  
 
 
Nun ist der Spaß wieder vorbei und wir tauschen vom verwöhnten Genießer zurück in die Rolle der Bediensteten unseres Prinzen und unserer Prinzessin. :-)