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Beim "Amt für Denkmalschutz"

Die Mitarbeiterin im Amt kannte das Objekt bereits aus Vorbegehungen mit anderen Interessenten. Ihre dort gesammelten Erfahrungen nahm Sie auch gleich als Einleitungssatz für unser Zusammentreffen "Die bisherigen Interessenten wollten immer nur einen Palast aus dem herrlichen alten Haus machen ...". Da unsere Vorstellungen keineswegs in diese Richtung gehen, waren wir erst einmal beruhigt.

Die Dame war sehr engagiert, Fachkundig und auch in gewissen Maßen entgegenkommend. Ihre Kenntnisse basieren letzlich auch auf eigenenen Erfahrungen, da sie selber Bewohnerin eines Fachwerkhauses ist.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass unser Entwurf gut ankam. Die Außenfassade bleibt ja auch im Grunde, wie sie ist. Lediglich auf der Gartenseite wollen wir zwei Terrassentüren im EG und zwei französische Fenster im OG einbauen lassen.

Das stellte aber keinerlei Problem dar. Dass alle anderen Fenster in Originalgröße bleiben, wunderte uns zuerst zwar ein wenig, aber gut. Finden wir uns eben damit ab oder vielleicht passiert beim Bau aus Versehen.... :-).

Erste Sorgen...

bereitete dann das Thema Erneuerung des Dachstuhles. Laut Aussage der Dame vom Denkmalschutzamt (DSA) hatte sie diesen nicht als so schlecht in Erinnerung. Unser Bauingenieur argumentierte aber für einen Neubau, denn der Dachstuhl ist wurmstichig und außerdem wäre eine Sanierung mit erheblichem Kostenmehraufwand verbunden als ein Neubau. Zu diesem Argument sagte die Mitarbeiterin vom DSA allerdings nur, dass das ja nicht nur eine Kostenfrage sein könne.

Nun - aus ihrer Sicht sicherlich richtig, aber es geht ja auch nicht um ihr Geld, sondern um unsere Kröten! Da wir in Verbindung mit der Erneuerung auch gleich das Dach im OG um 20cm anheben wollen, hat die Dame vom DSA dies auch gleich als eigentlichen Grund für den Neubau verstanden, was aber ehrlich nicht der Fall ist.

Die nächste Sorgenfalte...

tauchte beim Thema Schornstein auf. Denn dieser kam mit unserem Entwurf gar nicht gut an. Er passt in den Augen der DSA Mitarbeiterin nicht zum Gesamtbild. Da wir ja auch den alten Ofen in der Wohnküche als reines Möbelstück erhalten möchten, aber sicher nicht in Gebrauch nehmen werden, haben wir also den riesigen Schornstein in unserer Planung einfach nicht vorgesehen.

Anregungen gab es einige, vor allem aber würde ein Erhalt der alten Esse der Dame vom DSA wohl am besten gefallen. Als sie dann auch noch ins schwärmen kam, dass womöglich noch eine alte Räucherkammer vorhanden sein könnte... ohoh... denn wir glauben, wir haben da was in der Richtung... Schornstein = Großes Problem - im wahrsten Sinne des Wortes - nämlich 100cm x 70cm! Und ein Erhalt des Schornsteines hätte eine komplette Neuplanung zur Folge.

Wir könnten unseren kompletten Entwurf über den Haufen werfen! Das wäre schlichtweg Wahnsinn! Dritter Punkt war das Thema der Dämmung. Uns schwebt vor, die Dämmung, wenn möglich, außen zu machen, damit das Fachwerk nach innen erhalten & sichtbar bleibt.

Überraschend...

war jetzt allerdings die Aussage der Mitarbeiterin vom DSA, dass man eigentlich gar nicht dämmen brauche. Die Wanddicke würde voll ausreichen, denn bei ihrem Haus würde es auch reichen. Was soll man dazu sagen? Ich glaube, da ist selbst unserem Bauingenieur nichts so richtig dazu eingefallen.

Nun- wenigstens mit unserem Angebot, alle Winterfenster zu erhalten, konnten wir ein Lächeln ins Gesicht der überzeugten Mitarbeiterin zaubern. Was aber noch eher spannend klang, war die Meinung der Dame vom DSA, dass ihrer Meinung nach keine Baugenehmigung nötig wäre. Ein Antrag beim DSA soll wohl ausreichen und würde viel schneller gehen.

Das hat uns aufhorchen lassen. Unser Bauingenieur hat das Thema mitgenommen und will sich schlau machen. Nun, warten wir mal ab und vor allem: Drücken wir die Daumen, denn das würde uns drei Monate Zeit und ein wenig Geld sparen. Das wär doch mal eine gute Nachricht!